Forschungsziele / Forschungsaufgaben
Ziel des Forschungs- und Entwicklungsvorhabens ist
es, ein internetbasiertes Communityportal für
den Bereich Arbeitslehre insbesondere für
LehrerInnen des Lernfeldes Arbeitslehre an Bremer
Schulen aber auch Eltern und Bildungspartnern zu
entwickeln, im Kontext von
Lehrerbildungsveranstaltungen und des Ausbaus von
Fachmoderationen zu implementieren und zu
evaluieren. Dabei geht es um umfassende Informationen
im Zusammenhang mit Unterrichtsgestaltung und
schulinterner Fortbildung wie auch um ein
Diskussionsforum für Berichte aus der Praxis
(und lernfeldbezogenen Forschung). Internet und
Kommunikationstechniken sollen zur Herausbildung und
Verfestigung einer fachbezogenen
„Community“ entwickelt und erprobt
werden. Zugleich wird das Wissensnetz Arbeitslehre
als Referenzmodell für ein fach- bzw.
lernfeldbezogenes Wissensnetz evaluiert.
Verortung des Projektes in der Forschung und
Entwicklung
Die bremische Bildungs- und Qualifizierungsoffensive
„Bremen in T.I.M.E“ hat sich die
Verstärkung von Medienkompetenz und die
Ausweitung der Fähigkeiten zur Nutzung der neuen
Informations- und Kommunikationstechnologien zur
Aufgabe gemacht. Zur Medienkompetenz als
gesellschaftlicher Schlüsselqualifikation
gehören nicht nur die entsprechenden
medien- und informationstechnischen Kenntnisse und
Fertigkeiten, sondern auch die Fähigkeit,
verfügbare Informationen gezielt
auszuwählen, zu beurteilen und in
Zusammenhänge einzuordnen. Darüber
hinaus sind neue soziale Kompetenzen und
medienbezogene Qualifikationen für die Berufs-
und Arbeitswelt einzuüben (vgl. hierzu: Bremen
in T.I.M.E. – Rahmenprogramm zur
Landesinitiative „Informations- und
Mediennutzung“, Drucksache 15/320 v.
23.05.2000).
Diese Aufgaben erfordern im öffentlichen
Bildungssystem – unter anderem – die
Ausstattung mit der notwendigen technischen
Infrastruktur und die Vernetzung mit den weltweiten,
computerbasierten Kommunikationssystemen. LehrerInnen
sind umfassend für den Einsatz neuer Medien- und
Informationstechniken im Unterricht zu qualifizieren.
Lehrpläne und Unterrichtskonzepte müssen
den Möglichkeiten einer multimedialen
Kommunikation und Wissensvermittlung entsprechen und
angepasst werden. Dies hat auch Konsequenzen für
die persönliche Arbeitsweise von LehrerInnen:
Wie auch in anderen Berufen muss die Fort- und
Weiterbildung in Zukunft zu einem relevanten Teil in
Eigeninitiative erfolgen. Die Kommunikation mit
KollegInnen auch außerhalb der eigenen Schule,
der kontinuierliche Erfahrungsaustausch, der Zugriff
auf aktuelle Informationen und Fortbildungsangebote
wird durch die neuen Medien erheblich erleichtert.
Der im Sommer 2001 zur Erprobung vorgelegte
Rahmenplan Arbeitslehre für die Bremer Schulen
(Sekundarstufe I) beschreibt einerseits verbindliche
Anforderungen für den jeweiligen Bildungsgang
der Hauptschule, der Realschule, des Gymnasiums und
der Gesamtschule, gestattet aber andererseits den
Schulen die Ausgestaltung schulinterner Curricula,
fächerübergreifender Maßnahmen und
spezifischer Schulprofile. Ergänzend zu den
Fachrahmenplänen liegen Pläne und
Vorschläge zum Einsatz elektronischer Medien und
Informationstechniken im Unterricht vor. An die
LehrerInnen im Lernfeld Arbeitslehre werden damit
Erwartungen gerichtet, deren Erfüllung
erheblicher Anstrengungen bedarf. Innovative
Ansätze sind sowohl zur Gestaltung eines an
Leitthemen und an Entwicklung von Handlungskompetenz
orientierten Unterrichts wie auch zur Integration der
„neuen Medien“ in den Unterricht
erforderlich. Solche innovativen Ansätze werden
an zahlreichen Schulen bereits mit großem
Engagement erprobt, sind aber noch keineswegs die
Regel. Vor allem die fachfremd in Arbeitslehre
unterrichtenden LehrerInnen, aber durchaus auch
erfahrene Fachkräfte suchen nach Anregungen,
Erfahrungsberichten, Fortbildungsangeboten und
Materialien, die sie zeiteffizient und praxisnah bei
der Überprüfung und Umorientierung der
Didaktik und Methodik des Arbeitslehreunterrichts
unterstützen.
Hinzu kommen erhebliche Anforderung an die
interdisziplinäre Kooperation innerhalb der
Schule. Im Lernfeld Arbeitslehre an den bremischen
Schulen arbeiten in der Regel LehrerInnen mit sehr
unterschiedlichen fachlichen Profilen zusammen. Hier
sind, sollen auch die nach dem Rahmenplan geforderten
Leitlinien für die curriculare Konzeption wie z.
B. Umweltbildung, Geschlechterverhältnis u. a.
konstruktiv umgesetzt werden, für die
beteiligten LehrerInnen geeignete
Unterstützungssysteme und
-maßnahmen erforderlich, die zum
einen die fachliche Kommunikation fördern, zum
anderen aber auch leitthemenbezogene Quellen,
Materialien, Medien und Lernarrangements
erschließen bzw. bereitstellen. Der Einsatz der
neuen Informations- und
Kommunikationstechnologien bietet sich hier als
Unterstützungsmaßnahme an.
Internet und Kommunikationstechniken sollen zur
Herausbildung und Verfestigung einer fachbezogenen
"Community" entwickelt, erprobt und
evaluiert werden. Mit dem Internet-Angebot
"Wissensnetz Arbeitslehre" wird eine
Teilmaßnahme im Projekt "Lernen mit Neuen
Medien und Informationstechnologien (LernMit)"
des Landes Bremen mit Unterstützung der
Bertelsmannstiftung eingeleitet (LernMit:
http://www.lernmit.de/. Das „Wissensnetz
Arbeitslehre“ folgt somit einerseits den
Anforderungen der breit angelegten Bildungsoffensive
„Bremen in T.I.M.E.“ und den speziellen
Zielsetzungen des Programms „LernMit“,
soll aber andererseits auch den aktuellen Bedarf
eines bestimmten Lernfeldes (Arbeitslehre)
während der Erprobung des neuen
Rahmencurriculums befriedigen.
Forschungsmethoden
Es handelt sich um ein spezifisches
Entwicklungsprojekt, das wissenschaftlich
begleitet wird. Die wissenschaftliche
Begleitung hat ihren Schwerpunkt insbesondere
hinsichtlich der im „Wissensnetz
Arbeitslehre“ repräsentierten Inhalte
(inhaltsanalytische und strukturelle
Entwicklungsforschung) aber auch hinsichtlich deren
medialer benutzerguppenspezifischer Darstellung und
der Nutzung des Wissensnetzes (Wirkungsstudie). Es
werden sowohl adressatenbezogene Befragungen (im
Rahmen von Lehrerfortbildungsveranstaltungen und per
Internetbefragung) durchgeführt als auch
Nutzungsprofile und -häufigkeiten der in der
Anlaufphase präsentierten Inhalte und Foren
empirische ausgewertet. Besonders im Rahmen der
Evaluation der Implementierungs- und
Konsolidierungsphase werden seitens des
Evaluationsteams medienbezogene Wirkungsanalysen in
Form von Nutzerbefragungen und der
inhaltsanalytischen Auswertungen der fachmoderierten
Foren durchgeführt.
Arbeitsplan / Arbeitsschritte
Phase I (8/01-7/02)
Entwicklungs- und Anlaufphase:
-
Inhaltsanalytische Forschungsarbeiten, Entwicklung
der Wissensstruktur des Wissensnetzes und des
Datenbanksystems;
-
Entwicklung eines Drehbuchkonzeptes, erste
multimediale Einrichtung im Probebetrieb;
-
Einrichtung einer Fachmoderation, Einführung
des Wissensnetzes über
Lehrerfortbildungsveranstaltungen des
Landesinstitutes für Schule
Phase II (8/02-7/03)
Evaluations- und Konsolidierungsphase:
-
Überarbeitung des multimedialen Konzeptes nach
der Auswertung der Nutzerbefragung;
-
Überarbeitung des Datenbankkonzepts;
-
Ausweitung des inhaltlichen Angebotes
(Unterrichtsmaterialien und –beispiele zu
Themen des Rahmenplans);
-
Expertenhearing zum Entwicklungskonzept
Phase III (8/03-7/04)
Betriebsphase:
-
Erweiterung des inhaltlichen Angebots und tiefer
gehende Vernetzungen mit anderen
Informationsdiensten;
-
Abschlussbericht mit Empfehlungen zur Verstetigung
des „Wissensnetzes Arbeitslehre“ im
Land Bremen.
Ergebnisse
Das Projekt konnte aus Gründen der
Umstrukturierungen im LernMit-Projekt des Landes
Bremen nur bis zur Phase II durchgeführt werden.
|