Sommersemester 2004: Veranstaltung 12-3101

Nicht erst seit der Veröffentlichung der Ergebnisse der PISA-Studie von 2002 ist sichtbar, dass die Erfolge der Bildungsarbeit in einem hohen Maße von Förderung der Kinder und Jugendlichen aus ihrem sozialen Umfeld und von der Förderung des Elternhauses und der Familien bedingt ist. Die Entwicklung von Schule wird hier in der Zukunft neu zu bestimmen sein; auch hinsichtlich der Elternmitarbeit werden neue Akzente zu setzen sein. Eltern sind als Bildungspartner in diesem Verbund für die Entwicklung einer besseren Schule und eines besseren Unterrichts in einer veränderten Weise mit einzubeziehen. Das erfordert zum Teil ein Umdenken aller an der Gestaltung von Schule und Unterricht Beteiligten und ist für die Lehramtsausbildung von besonderer Bedeutung. In interdisziplinär orientierten forschenden Lernorganisationen können sich die Studierenden dieses Lehrverbundes mit dieser Thematik im Praxisfeld Schule und Unterricht auseinandersetzen. In dieser Forschungswerkstatt arbeiten sie mit LehrerInnen, Eltern und Schülern zusammen. Die bereits in den vorausgegangen Semestern zum Teil begonnen Studien sind dabei eingebunden in ein europäisches Entwicklungsprojekt zur Verbesserung der Elternarbeit in Italien, Spanien und Großbritannien.

In dem deutschen Beitrag geht es insbesondere um die Rolle von Eltern als Experten für Arbeit und Beruf und deren Mitgestaltungsmöglichkeiten als Partner in Unterricht und Schule. In der Forschungswerkstatt sollen diesbezügliche Module (als curriculare Einheiten) für die Ausbildung von LehrerInnen im Verbund von Schule und Universität praxisorientiert entwickelt und gestaltet werden. Einen wichtigen fachlichen Orientierungsrahmen stellt hierbei der Anspruch einer arbeitsorientierten Allgemeinbildung und der damit verbundenen Arbeits- und Berufsorientierung dar.

Studierende bearbeiten in dieser Veranstaltung praxisnah und produktorientiert (Aufbereitung zu einer Präsentation) einzelne Module (z.B. zur Frage der Kommunikation von Eltern, LehrerInnen und Schüler im Praxisfeld Schule durch Entwicklung, Durchführung und Auswertung eines Rollenspiels), die nachfolgend auch in eine englische Sprachfassung zum Austausch mit den europäischen Partnern überführt werden sollen. Die Veranstaltung wird von Gilles Renout (gillesrenout@yahoo.de) als Tutor begleitet.